4Daagse

Moin,

Die 4 Daagse

Tja, was soll ich sagen, besser ist die Hüfte nicht geworden. Ich habe ein Blockhaus gebaut und das mir auch nicht wirklich geholfen. Hier mal ein Bild. Mehr Bilder unter http://www.heiko.de/blockhaus/inhalt.html
Blockhausbau

Aber zurück zu den 4 Daagsen. Machen wollte ich diese Wanderung immer schon mal. Meine Hüfte wird eh nicht besser und ich denke im Winter 16/17 muss ich dann mal an ein Ersatzteil denken. Daher kann man im Sommer ja noch ein "gib dem Knorpel den Rest" Party machen. Und da bieten sich die die 4 Daagse an.
Klar hat sich Kollege Größenwahn für 4 mal 50km angemeldet. Immerhin habe ich mir die 4 mal 55 verkniffen. Schon mal gut. 13 Stunden könnte man haben. Da aber der Start mit "von 4 bis 4:45" angegeben ist, könnten es auch nur 12 Stunden sein. 50km 12 Stunden. Im mittel also ca 4,2 km/h oder 14,4 min für den km. Ja das geht. Habe ich schon geschafft.
Nun bin ich seit fast 2 Jahren nicht mehr groß gewandert. Gejoggt sowieso nicht mehr. 50m um den Bus zu kriegen und muss tagelang humpeln. Da lässt man das mit dem joggen. Und wandern, naja, es fehlte die Zeit. Bei Städtetouren mit meinem Großen bin ich schon mal 18km gegangen. Aber auch da war für die Nacht eine Tablette notwendig, wenn ich denn eine schmerzfreie Position finden wollte. Klingt nicht optimal. Ist nicht optimal. Aber wann war ein Vorhaben von mir schon mal optimal. Stimmt. Gab es. Aber selten. Daher wird auch das hier funktionieren. Hoffe ich.
Ich musste aber mal gehen. Also nicht nur in die Kantine. Sondern ein Stück. Und auch mal mit etwas Tempo. Geschwindigkeit, nicht das Zellstofftuch. Es bot sich an die ca. 13km in die Firma zu gehen. Aufmerksame Leser werden sagen, hatte der nicht früher immer von 10km gesprochen? Neue Firma? Nein, gleiche Firma aber das Blockhaus steht etwas weiter weg. OK. Das sollte der Test sein.
Ein kühler Mittwochmorgen. 5:15 und ich stand kurzbehost vor der Tür. Rucksack, Brötchen, Wasser, Büro Klamotten, Start. An der idyllischen Saselbek entlang, ein Stück B434 und dann ins Alstertal. 5km mit mehr als 5km/h. Super? Nun ja, bis hier ja. Aber bei ca. km 5 sagte die Hüfte recht deutlich, es wäre dann auch mal gut. Aber war es ja nicht. Ich war noch nicht da und von 50km war ich auch noch weit weg. Ab hier war das Lächeln weg. Ich ging weiter, weil ich wollte. Ich dachte an dies und das um nicht an die Hüfte zu denken. Die Hüfte dachte nur an eins: Anhalten, hinsetzten, heulen.
Tempo? Ja, hatte ich mal. Ab jetzt ging es nur noch um das weiterbewegen. Egal wie langsam. Hauptsache in Bewegung bleiben. Das Alstertal wachte langsam auf. Jogger. Hundeauswringer. Und jede Menge Vögel. Es gab zu kucken und ich konnte mich ablenken. Allerdings wurde mir bei diversen Landmarken klar, dass ich nicht mehr so richtig Vortrieb hatte. Hätte ich mich Stromabwärts treiben lassen wäre mir zwar kälter gewesen, aber ich hätte so richtig Zeit gut gemacht.
Irgendwann war ich an der Krugkoppelbrücke und damit dann schon im Dunstkreis meines Zielgebietes. Es war noch Strecke zu machen, aber ich konnte absehen, dass ich es wohl schaffen würde. Und ich schaffte es.
Jetzt schnell - haha - geduscht und dann: anziehen der Büro Klamotten. Schon mal versucht eine Socke an den Fuss zu werfen? Geht nicht. Musste ich auch feststellen. War es sonst schon komplex eine Socken Anzieh Biegung mit der Hüfte hinzubekommen, heute früh, nach den 13km, war es unmöglich. Es zog sich. Durch einklemmen des Körpers zwischen Spint und Bank. Dem ausnut-zen der Schwerkraft und dem Umstand, dass ich allein war und stöhnen konnte soviel ich wollte, kam ich bereits nach einer gefühlten Ewigkeit in eine Position in der meine Hände die Socke am linken Fuß applizieren konnten. Was für ein Kampf. Zu blöd, dass ich aus der mittels Schwerkraft erreichten Position wieder raus musste. Es ging nur das seitlich kippen lassen. Ich hoffe bis heute, dass die Umkleide nicht Video überwacht ist. Peinlich.
Der Tag war geprägt von Aua und experimentellen Gehversuchen.
Gegen 15:00 - Gleitzeit sei Dank - machte ich ein erneutes Umkleide Experiment und stand gegen 15:30 Abmarsch bereit vor der Tür. Hätte man nicht lieber? Ja hätte man. Aber ich wollte ja einen Test.
Erneut war der Beginn recht fluffig. Erneut war der 5te Kilometer der Schicksalsberg. Ich wählte mit Bedacht einen infinitesimal kürzeren Rückweg. Jeder Meter weniger würde mich retten. Es ging über den schönen Ohlsdorfer Friedhof. Totales Organversagen würde mir hier einiges an Bestattungskosten sparen. Außerdem wird der Friedhof viel von älteren Herrschaften besucht und mein Schneckentempo fiel dort nicht so arg auf.
Am Wellingsbüttler Bahnhof musste ich pausieren und gönnte mir ein Brötchen beim lokalen Bäcker. Noch ca. 4km. Es wurden lange 4km. Ich musste immer mal sitzen um den schmerzenden Gelenkspalt mit irgendwas zu fluten. Nach dem sitzen ging es immer gut. Für so ca. 300Meter. Ich kam voran. Langsam aber stetig.
Nach über 2:30 waren die 12km Rückweg Geschichte. Ich sprang unter die Dusche. Es war allerdings ein Sprung in Zeitlupe. Ausziehen hat erneut eine Ewigkeit gedauert. Aber gut, das zählt ja auch nicht mehr zu Wanderzeit.
Für ca. 25km hatte ich so 5:15 gebraucht. Inkl. einer langen Erholungspause mittendrin. 50km wären rein rechnerisch in 12 Stunden möglich. Rechnerisch. Vielleicht am ersten Tag. Aber dann? 2 Tag, 3 Tag, 4 Tag? Nein, ich glaube das würde nichts werden. Der Erste Test zeigt deutlich auf eine Reduktion auf die auch möglichen 40km. Immerhin starte ich schon mit dem Altersbonus der Friedhof nahen Generation. Bis 14.07. kann ich umbuchen, ich werde noch etwas testen und dann handeln.
Ihr lest von mir. Endlich mal wieder auf den Beinen!